Was ist Armut? Wann gilt ein Mensch als arm und wie viele arme Menschen leben demnach auf dieser Welt? Die Vereinten Nationen setzten sich mit den Millenium Development Goals (MDG) das Ziel, zwischen 1990 und 2015 den Anteil der Menschen zu halbieren, deren Einkommen weniger als 1,25 Dollar pro Tag beträgt. Gemäss der Zwischenbilanz der UNO im September 2013 wurde dieses Ziel erreicht. Christoph Bader untersuchte am Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern, ob sich die Lebenssituation der Ärmsten in Laos tatsächlich verbessert hat.

Gemessen am Einkommen hat Laos aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums der letzten Jahre die Armut eindrücklich reduzieren können. Wie sieht die Armutreduktion aus, wenn man das Wohlergehen eines Individuums nicht nur an dessen Einkommen bewertet, sondern einen multidimensionalen Blick auf das Wohlergehen wirft: Zugang zu Bildung, Infrastruktur wie Strom, sauberes Trinkwasser, sichere Unterkunft oder den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen? Die ersten Resultate der Studie zeigen, dass sich die multidimensionale Armut nicht im selben Masse reduzierte wie es die einkommensbasierte Armut tat. Auffallend ist, dass sich zwischen Regionen und Subgruppen wie ethnische Minderheiten die Ungleichheit vergrössert hat.

Publikationen und weiterführende Links:

  • Projektbeschrieb
  • Interaktive Visualisierung des Projekts
  • Bader et al. 2016: Differences Between Monetary and Multidimensional Poverty in the Lao PDR: Implications for Targeting of Poverty Reduction Policies and Interventions
  • Bader et al. 2015: A Different Perspective on Poverty in Lao PDR: Multidimensional Poverty in Lao PDR for the Years 2002/2003 and 2007/2008